Über die ITH

Was ist die ITH?

Die International Conference of Labour and Social History (ITH) ist ein internationales Netzwerk von HistorikerInnen, die sich mit der Geschichte der Arbeit, der ArbeiterInnen sowie der Arbeiterbewegungen und anderer sozialer Bewegungen befassen. Gegenwärtig gehören der ITH ca. 100 Mitgliedsorganisationen aus fünf Kontinenten an. Die ITH ist eines der weltweit wichtigsten Foren der Labour History.

Geschichte

Gegründet 1964 in Wien (Österreich), wurde die ITH vor allem durch die Organisierung der alljährlichen „Linzer Tagung“ bekannt. Diese fungierte ursprünglich in erster Linie als Plattform des Dialogs zwischen den „westlichen“ und „östlichen“ Wissenschaftsgemeinschaften von ArbeiterhistorikerInnen.

Die ITH heute: Transnationale und globale Perspektiven, inklusiver Forschungsansatz

Die ITH bevorzugt einen globalen und inklusiven Zugang zur Geschichte der Arbeit und der ArbeiterInnen. Sie entwickelt einen erweiterten Blick auf „Arbeit“, der auch nicht formalisierte Arbeit, Haus- und Pflegearbeit, sowie Zwangsformen der Arbeit mit einschließt. Gefragt wird, wie „Klasse“ historisch mit anderen Dimensionen der Ungleichheit verknüpft war. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Handeln und der Politik der Arbeitenden selbst. Die ITH bringt die Impulse der Arbeitergeschichte, wie sie auf allen fünf Kontinenten betrieben wird, zusammen.

Der Tradition der Zusammenarbeit mit Organisationen der Arbeiterbewegung folgend, legt die ITH zugleich Wert auf die Vermittlung von Forschung außerhalb der akademischen Forschergemeinde selbst. Eine für die Kontinuität der ITH bedeutende Kooperation besteht insbesondere mit verschiedenen Arbeiterkammern in Österreich. Weitere wichtige Partnerinstitutionen sind die Friedrich-Ebert-Stiftung (Bonn) und das International Institute of Social History (Amsterdam).

Aktivitäten der ITH

– Die ITH plant und organisiert jährlich internationale wissenschaftliche Konferenzen zu wechselnden Themen. Diese finden zumeist in Linz (Oberösterreich) statt. Dort ist die ITH Gast der Arbeiterkammer Oberösterreich. Ergebnisse der Tagung werden zeitnahe publiziert.

In den laufenden Konferenzen stehen Arbeitsformen und Arbeitsverhältnisse im Mittelpunkt, die in früheren Diskussionen wenig beachtet wurden, so zum Beispiel unfreie Arbeit, bezahlte Hausarbeit, oder Arbeit in der Landwirtschaft. Es geht um grenzüberschreitende Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Arbeitsformen, etwa um Migration oder globale Güterketten. Untersucht werden Arbeit im Zeitalter von Revolutionen und gesellschaftlichen Umbrüchen und die Selbstorganisation der Arbeitenden in globaler Perspektive.

– Die ITH organisiert zwischen den regulären jährlichen Konferenzen wissenschaftliche Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Institutionen.

– Die ITH fördert Forschung durch die Verleihung wissenschaftlicher Preise. Der René-Kuczynski-Preis wird vergeben für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) wird der Herbert-Steiner-Preis zur Förderung von WissenschafterInnen in den Bereichen NS-Verfolgung/antifaschistischer Widerstand/Exil und Geschichte der Arbeiterbewegung verliehen.

 

ITH-Mitgliedschaft

Die ITH dient als institutionelle Plattform zur Förderung der Zusammenarbeit von HistorikerInnen in aller Welt, die sich mit der Geschichte der Arbeit, der ArbeiterInnen und der Arbeiterbewegungen befassen. Durch Mitgliedschaft in der ITH können ForscherInnen und AktivistInnen ein starkes Signal für die Wichtigkeit und die globale Institutionalisierung der Labour History senden.

ITH-Mitgliederkampagne

Individuelle Mitglieder sind eingeladen vergünstigt an den ITH-Konferenzen teilzunehmen; die ITH-Tagungsbände vergünstigt zu beziehen; an der ITH-Generalversammlung teilzunehmen; aktiv ITH-Aktivitäten anzuregen und an diesen mitzuwirken; Vorschläge für den halbjährlichen ITH-Rundbrief zu unterbreiten; etc.

Institutionelle Mitglieder sind eingeladen vergünstigt an den ITH-Konferenzen teilzunehmen; über Themen und Programm der ITH-Konferenzen und anderer ITH-Aktivitäten mitzuentscheiden; mit Stimmrecht an der ITH-Generalversammlung teilzunehmen; Vorschläge für den halbjährlichen ITH-Rundbrief zu unterbreiten; etc. Zudem erhalten sie kostenlos ein Exemplar des ITH-Tagungsbandes.