Internationale “Labour History”-Konferenz 2008
5.-8. September 2008, Johannesburg (Südafrika)

Die ITH organisierte ein Panel zum Thema: “New developments in Labour History” im Rahmen der Konferenz: “Labour Crossings: World, Work and History”, die vom History Workshop, University of Witwatersrand, dem Centre for Sociological Research, University of Johannesburg, in Zusammenarbeit mit der International Association of Labour History Institutions (IALHI) und der ITH in Johannesburg, 5.-8.9.2008, veranstaltet wurde.

Wie kann Arbeitergeschichte erneuert werden? – das war die Leitfrage des Panels. Globalgeschichtliche Zugänge zur Arbeitergeschichte werden nur fruchtbar sein, wenn sie auf existierenden historiographischen Traditionen in verschiedenen Regionen der Welt aufbauen. Die Identifizierung von Verbindungen, von parallelen und von unterschiedlichen Entwicklungen von Arbeit und Arbeiterbewegung in verschiedenen Weltregionen und die Herstellung eines Dialogs zwischen unterschiedlichen historiographischen Traditionen schien uns eine Voraussetzung für die Entwicklung von globalgeschichtlichen Zugängen zur Geschichte von Arbeit und Arbeiterbewegung zu sein. Der Panel wollte dazu beitragen, indem er Schienen zwischen Strömungen der Arbeiter¬geschichte in Europa, Südafrika, Lateinamerika und Indien legte.

Unter dem Vorsitz von Marcel van der Linden (IISG Amsterdam, ITH), gab Berthold Unfried einen Beitrag über die Neuorientierung der ITH im Kontext der Entwicklung der Arbeitergeschichte in Europa (Trends in labour history and recent orientations of ITH: Networks as a concept for transnational Labour history). Rana Behal (Association of Indian Labour History, Delhi), verortete diese Dachorganisation indischer Arbeiterhistoriographie in den Traditions of South Asian Labour Historiography. Martin Legassick (Univ. Kapstadt) und Claudio Batalha (Univ. Campinas und Mundos do Trabalho, Brasilien) richteten den Blick auf Stärken und Desiderata der von ihnen vorgestellten Historiographien Südafrikas und Lateinamerikas mit dem Ziel, dadurch Potenziale wechselseitiger Anregung zu schaffen.

Für die ITH war das eine Gelegenheit, Kontakte mit ArbeiterhistorikerInnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika und mit ihren regionalen Zusammenschlüssen – der Association of Indian Labour Historians, Mundos do Trabalho in Brasilien, und der Association of Southern African Labour Historians, deren Gründung auf der Konferenz beschlossen wurde – herzustellen. Die Zusammenarbeit soll in internationalen Konferenzen in den Jahren 2009 und 2010 fortgesetzt werden.