Internationales Symposium
Das andere und künftige Österreich im neuen Europa
In memoriam Felix Kreissler (1917-2004)
24.-25.Oktober 2005, Wien
Aula sowie Institut und Bibliothek für Zeitgeschichte am Universitätscampus Wien  (1090 Wien, Spitalgasse 2-4)

Veranstalter: Institut für Zeitgeschichte und Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
Mitveranstalter: “Wiener Vorlesungen” der Stadt Wien, Österreichisch-Französische Gesellschaft für kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit, DÖW, ITH, Gesellschaft für politische Aufklärung, Theodor-Kramer-Gesellschaft, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung, Verein zur Aufarbeitung der Zeitgeschichte, Institut Wiener Kreis
Wissenschaftliche Leitung: Helmut Kramer und Friedrich Stadler

Im heurigen Gedenkjahr, oder offiziell: „Gedankenjahr“ 2005, ist eine fast unüberschaubare Flut von Vergangenheitsbildern zur Zweiten Republik in Form von Ausstellungen, TV- und Filmproduktionen sowie Publikationen zu vermerken. Gleichzeitig wird eine inszenierte (Selbst-)Darstellung der politischen und kulturellen RepräsentantInnen mit einer Marginalisierung von bislang noch immer tabuisierten oder ignorierten Themen wie Antisemitismus, Entnazifizierung, Widerstand, Verfolgung, Emigration/Exil, Restitution sowie österreichische Nation/Identität zugunsten bekannter Klischees vom Wiederaufbau, sowie der „Stunde Null“ im Sog der Opferthese als identitätsstiftende, große Erzählung sichtbar. Die Ergebnisse der Historikerkommission sind zwar auf dem Markt, verblassen aber angesichts einer massiven Gedenkpolitik im Zeichen von Harmonisierung und selektiver Konstruktion österreichischer Zeitgeschichte.

Mit dem Symposion „Das andere und künftige Österreich im neuen Europa“ wurde das beeindruckende Lebenswerk von Felix Kreissler genau ein Jahr nach seinem Tode kritisch gewürdigt. Felix Kreissler hat in seinen Vorträgen und Publikationen die Themen Widerstand, Verfolgung, Exil und österreichische Identität, und auch den Demokratisierungsprozess im heutigen und künftigen Österreich und in der EU behandelt.

Vor diesem Hintergrund war es den veranstaltern ein Anliegen, mit dem internationalen Symposium einen bewussten kritischen Beitrag zur Inszenierung der Republik im Jahre 2005 auf der Grundlage aktueller und internationaler zeitgeschichtlicher und politikwissenschaftlicher Forschung zu bieten:
Dabei wurden jene Themenstellungen, mit denen sich Felix Kreissler am intensivsten beschäftite, in Form von Plenarvorträgen und Workshops behandelt, und zwar:

1. Österreichische Nation und Identität in Europa
2. Politische Kultur der Zweiten Republik nach der Wende 2000
3. Widerstand, Verfolgung und Exil
4. Kultur als subversiver Widerstand
5. Wissenschaftsbeziehungen Österreich-Frankreich bzw. Wien-Paris