59. ITH-Konferenz: Digitale Arbeitswelten

26.-28. September 2024, Linz

Überblick

Veranstalter:
Internationale Tagung der HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen (ITH) mit freundlicher Unterstützung der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich, Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung und der Stadt Linz.

Vorbereitungsgruppe:
Gleb J. Albert (University of Lucerne), Laurin Blecha (ITH, Vienna), Therese Garstenauer (ITH, Vienna), Julia Gül Erdogan (University of Stuttgart), Michael Homberg (Leibnitz Centre for Contemporary History, Potsdam), Stefan Müller (Friedrich Ebert Foundation)

Zielsetzungen:
Ob die Fallstricke der Plattform-Ökonomien, die Kämpfe um gewerkschaftliche Organisierung in der digitalen Unterhaltungsindustrie, Outsourcing und Ausbeutung in Social-Media-Konzernen, oder die Fragilität globaler Lieferketten in der Hardware-Herstellung: Themen der Arbeitsbeziehungen und –verhältnisse in den digitalen Industry rien sind in der heutigen Berichterstattung prominent vertreten. These Themen have allerdings eine Geschichte, die Jahrzehnte zurückreicht. Die Auseinandersetzung mit Arbeitsbeziehungen in der Frühzeit der Computerisierung, mit den Kämpfen rund um Automation und Digitalisierung, und mit den in diesem Zusammenhang aufkommenden neuen Formen von Arbeit sind zentral, um Arbeitsbeziehungen und -kämpfe im digitalen Zeitalter besser zu verstehen.
Diesjährige ITH-Konferenz setzt sich mit der Rolle von Arbeitsbeziehungen, Arbeitskämpfen und Wissensregimen in der Geschichte der Computerisierung und der Informationstechnologien auseinander. Die Beiträge decken die Zeit von der Etablierung der kommerziellen Computer-Industrie in der Nachkriegszeit, über den Durchbruch der Heim- und Personal Computer ab den späten 1970er Jahren, bis hin zur Kommodifizierung der digitalen Kommunikation in den 1990er Jahren ab. Aus einer globalen Perspektive wollen wir Fragen adressieren, die zentral für Geschichte und Gegenwart von Arbeitsbeziehungen und Digitalisierung sind. Welche Zukunftsbilder der Arbeit kamen mit der Einführung von Computern auf, und wie wurden sie von den Belegschaften aufgenommen? Welche Aspect vordigitaler Arbeitsbeziehungen prägten die Konzepte digitaler Arbeit? Wie war der Einfluss informeller Do-It-Youtself-Kulturen und konterkultureller Ethiken auf die Strukturen und Praktiken digitaler Arbeit beschaffen? Wie wurden IT-Arbeiter:innen (Programmierer:innen, Systemanalytiker:innen, Operator:innen) innerhalb der traditionellen Arbeiternehmer:innen-Strukturen wahrgenommen, und wie nahmen sie sich selbst wahr? In welchem ​​Ausmaß spielten strukturelle Ungleichheiten, vor allem entlang der Linien von „race“, Klasse und Geschlecht, eine Rolle? Wie gingen Gewerkschaften mit den Bedrohungen (and Chancen) von Automation und Digitalisierung um? Welche neuen Formen von Arbeitsbeziehungen, Ausbildungswegen und Arbeiternehmer: innenorganisierung kamen in den neuen digitalen Industrien auf? Wie spiegelte sich die globale Arbeitsteilung in den Computer- und IT-Industrien über die Jahrzehnte verteilt wider? Wie unterschieden sich die Wege ins digitale Zeitalter in den unterschiedlichen Weltregionen, v.a. Wenn man die Entwicklungen in den USA und Westeuropa mit denen in staatssozialistischen Staaten und im Globalen Süden vergleicht? Welche Auswirkungen hatte die Einführung von Personal Computern auf Arbeitsbeziehungen, die Atomisierung der Arbeitnehmenden, und die Bilder und Narrative von individuellem Unternehmertum? Wie veränderte die Einführung von Mobiltechnologien wiederum die digitalen Industrien und Arbeitsbeziehungen insgesamt?

Veranstaltungsort:
AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße 98, 4020 Linz, Österreich

Linz ist eine Industriestadt ca. 180 km westlich von Wien und eines der historischen Zentren der österreichischen ArbeiterInnenbewegung. Der Österreichische Bürgerkrieg im Februar 1934 zwischen den austrofaschistischen Milizen (“Heimwehren”) und dem Bundesheer auf der einen und der paramilitärischen Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, dem Republikanischen Schutzbund, auf der anderen Seite begann in Linz. Die Umgebung des Jägermayrhofs war eines der Zentren der Kämpfe.

Kontakt:
Laurin Blecha
International Conference of Labour and Social History (ITH)
c/o Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6/Stg., A-1010 Wien, Österreich
e-Mail: conference[at]ith.or.at

Informationen zur Anreise

Eine Auswahl an Informationen, die für Ihre Anreise sowie Ihren Aufenhalt in Linz nützlich sein könnten:

Anreise:

Anreise nach Linz – Allgemeine Information

ÖBB – direkte Zugverbindungen von “Flughafen Wien” oder “Wien Hauptbahnhof” nach “Linz Hauptbahnhof”
Westbahn – direkte Zugverbindungen von “Wien Hauptbahnhof” oder “Wien Westbahnhof” nach “Linz Hauptbahnhof”

Blue Danube Airport Linz – Bus, Bahn oder Taxi in die Linzer Innenstadt

Sobald Sie in “Linz Hauptbahnhof” angekommen sind, können Sie entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi (ca. EUR 15-20) zum Konferenzort fahren.

Wenn Sie von “Linz Hauptbahnhof” mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren, nehmen Sie die Straßenbahnlinien 1 oder 2 (Richtung “Universität”) oder die Straßenbahnlinien 3 oder 4 (Richtung “Landgutstraße”) und fahren 4 Stationen bis “Taubenmarkt”. Dort steigen Sie in die Buslinie 26 (Richtung “Stadion”) um, fahren 5 Stationen und steigen bei “Jägermayr” aus. Die Bushaltestelle liegt unmittelbar neben dem Konferenzort.

Die Straßenbahnlinien von “Linz Hauptbahnhof” verkehren regelmäßig. Die Buslinie 26 fährt die Station “Taubenmarkt” alle 30 Minuten an. Der letzte Bus fährt um 19:07. (Busfahrplan).

Tagungsort:

Jägermayrhof – Bildungshaus der Arbeiterkammer Oberösterreich

Mehr:

Stadt Linz – Informationen der Stadt Linz (auch für TouristInnen)
Wien-Tourismus – Informationen des Wiener Tourismusverbandes