58. ITH-Konferenz: Deindustrialisierung, Reindustrialisierung und wirtschaftlicher Wandel – transnationale Perspektiven aus der Arbeitsgeschichte

7.-9. September 2023, Linz

Überblick

Veranstaltet von:
Internationale Tagung der HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen (ITH) mit freundlicher Unterstützung der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich, Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung und der Stadt Linz.

Vorbereitungsgruppe:
Ravi Ahuja (University Göttingen), Stefan Berger (Ruhr University Bochum), Laurin Blecha (ITH, Vienna), Eszter Bartha (Hannah Arendt Institute, Dresden), Paolo Fontes (Federal University of Rio de Janeiro), Therese Garstenauer (ITH, Vienna), David Mayer (ITH, Vienna)

Zielsetzungen:
Industrialisierung und Deindustrialisierung sind seit der Industriellen Revolution globale und miteinander verbundene Phänomene. Die mit England assoziierte Industrialisierung im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert war nur ein Element einer dramatischen globalen Umstrukturierung der Produktion, die mit dem Verlust und der Umwandlung von Lebensgrundlagen in anderen Teilen der Welt einherging. Indien steht dafür sinnbildlich, da der Aufschwung der maschinengetriebenen Industrialisierung in England Hand in Hand mit dem Niedergang, wenn nicht sogar der Demontage, der eher handwerklich geprägten Textilindustrien in Indien einherging. Seitdem haben wir weltweit viele Rhythmen der Deindustrialisierung, Reindustrialisierung und des wirtschaftlichen Wandels erlebt. Diese miteinander verbundenen Prozesse wurden von oft dramatischen Veränderungen der Beschäftigungsmöglichkeiten und der Arbeitswelt im Allgemeinen begleitet.

Die ITH Konferenz 2023 versucht Prozesse, die oft als „Deindustrialisierung“ bezeichnet werden, aus einer globalen und historischen Perspektive zu untersuchen. Es wird davon ausgegangen, dass der Begriff selbst problematisch ist, da die zur Deindustrialisierung führenden ökonomischen Prozesse zugleich Prozesse der Reindustrialisierung beinhalten könnten. Auch der Begriff selbst ist in verschiedenen Sprachen nicht weit verbreitet: Im Deutschen wird „Strukturwandel“ bevorzugt, im Italienischen „ristructurazione“ und im Französischen hört man oft von „modernisation“. Die Ambivalenz der Terminologie weist auf die Vielfalt industrieller Umstrukturierungsprozesse hin: Sie können auf Verschiebungen der Gewinnerwartungen zwischen Industriesektoren, sich ändernde Modalitäten internationaler Kapitalbewegungen oder auf die Transformation von Arbeitsprozessen und Managementstrategien innerhalb eines bestimmten Industriesektors zurückzuführen sein. Jeder dieser miteinander verbundenen Krisenbewältigungsprozesse kann zu verschiedenen Formen der räumlichen Verlagerung und Neuzusammensetzung der Erwerbstätigen führen. Daher möchte die ITH 2023 danach fragen, wie die Prozesse des wirtschaftlichen und räumlichen Wandels, ihre sozialen und kulturellen Folgen sowie ihre politischen Folgen am besten zu verstehen sind.

Veranstaltungsort:
AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße 98, 4020 Linz, Österreich

Linz ist eine Industriestadt ca. 180 km westlich von Wien und eines der historischen Zentren der österreichischen ArbeiterInnenbewegung. Der Österreichische Bürgerkrieg im Februar 1934 zwischen den austrofaschistischen Milizen („Heimwehren“) und dem Bundesheer auf der einen und der paramilitärischen Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, dem Republikanischen Schutzbund, auf der anderen Seite begann in Linz. Die Umgebung des Jägermayrhofs war eines der Zentren der Kämpfe.

Kontakt:
Laurin Blecha
International Conference of Labour and Social History (ITH)
c/o Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6/Stg., A-1010 Wien, Österreich
e-Mail: conference[at]ith.or.at

Informationen zur Anreise

Eine Auswahl an Informationen, die für Ihre Anreise sowie Ihren Aufenhalt in Linz nützlich sein könnten:

Anreise:

Anreise nach Linz – Allgemeine Information

ÖBB – direkte Zugverbindungen von „Flughafen Wien“ oder „Wien Hauptbahnhof“ nach „Linz Hauptbahnhof“
Westbahn – direkte Zugverbindungen von „Wien Hauptbahnhof“ oder „Wien Westbahnhof“ nach „Linz Hauptbahnhof“

Blue Danube Airport Linz – Bus, Bahn oder Taxi in die Linzer Innenstadt

Sobald Sie in „Linz Hauptbahnhof“ angekommen sind, können Sie entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi (ca. EUR 15-20) zum Konferenzort fahren.

Wenn Sie von „Linz Hauptbahnhof“ mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren, nehmen Sie die Straßenbahnlinien 1 oder 2 (Richtung „Universität“) oder die Straßenbahnlinien 3 oder 4 (Richtung „Landgutstraße“) und fahren 4 Stationen bis „Taubenmarkt“. Dort steigen Sie in die Buslinie 26 (Richtung „Stadion“) um, fahren 5 Stationen und steigen bei „Jägermayr“ aus. Die Bushaltestelle liegt unmittelbar neben dem Konferenzort.

Die Straßenbahnlinien von „Linz Hauptbahnhof“ verkehren regelmäßig. Die Buslinie 26 fährt die Station „Taubenmarkt“ alle 30 Minuten an. Der letzte Bus fährt um 19:07. (Busfahrplan).

Tagungsort:

Jägermayrhof – Bildungshaus der Arbeiterkammer Oberösterreich

Mehr:

Stadt Linz – Informationen der Stadt Linz (auch für TouristInnen)
Wien-Tourismus – Informationen des Wiener Tourismusverbandes