49. Linzer Konferenz: Für eine globale Geschichte der Hausangestellten und des häuslichen Betreuungspersonals

12.-15. September 2013, Linz

Überblick

Veranstaltet von:
International Conference of Labour and Social History (ITH) und der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich, mit freundlicher Unterstützung der Friedrich Ebert-Stiftung Bonn, der oberösterreichischen Landesregierung und der Stadt Linz

Vorbereitungsgruppe:
KoordinatorInnen: Silke Neunsinger (Arbetarrörelsensarkiv och bibliotek, Stockholm), Elise van Nederveen Meerkerk (Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam), Dirk Hoerder (Salzburg)
Marcel van der Linden (Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam), Raquel Varela (Instituto de História Contemporânea, Neue Universität Lissabon); für die ITH: Berthold Unfried, Eva Himmelstoss

Internationales Beratungskomitee:
Josef Ehmer (Universität Wien), Donna Gabaccia (University of Minnesota, USA), Vasant Kaiwar (Duke University, USA), Amarjit Kaur (University of New England, Armidale, AU), Elizabeth Kuznesof (University of Kansas, USA), Sucheta Mazumdar (Duke University, USA)

Hintergrund und Zielsetzungen:
Thema der Konferenz ist die globale Geschichte von Hausangestellten in Privathaushalten, die – seit Jahrhunderten – auch für Kinderbetreuung und Altenpflege zuständig sind, also physische und emotionale Arbeit leisten.

Arbeit außerhalb der privaten Sphäre in (Klein-)Unternehmen oder Pflegeinstitutionen (z.B. Krankenhäuser, Altersheime) soll Thema einer späteren Konferenz sein. Hausarbeit – genauer als „Haus- und Pflegearbeit“ bezeichnet – ist zwar als weiblich definiert, wird in Rassenzuschreibungen weißer (kolonialer und post-kolonialer) Gesellschaften auch an Männer anderer Hautfarben delegiert. Arbeit in fremden Haushalten ist nicht nur ein globales Phänomen mit regionsspezifischen Variationen und Regimes, sondern hat auch eine historische Dimension, die sich über die Jahrhunderte verändert hat z.B. bei der Änderung von Familienstrukturen: Großfamilien zu Kleinfamilien zu berufstätigen Eltern mit Kindern. Migration von Frauen in diesem Dienstleistungssektor ist kein neues Phänomen. Jedoch fehlt es in den historischen Sozialwissenschaften bisher an Analysen mit sowohl historischen wie globalen Perspektiven. Aktueller Bezug ist die ILO Konvention „Decent Work for Domestic Workers“ (2011), an deren Formulierung zum ersten Mal die Betroffenen beteiligt waren.

Während der letzten Jahre hat das Interesse besonders feministischer Forschung an Haus- und Pflegearbeit – historisch: „Dienen“ – in Privathaushalten weltweit zugenommen. „Hausarbeiter“, in der überwiegenden Mehrheit Frauen, sind immer eine besonders der Willkür ausgesetzte Gruppe von ArbeiterInnen mit schwacher Verhandlungsposition gewesen. Ihre Arbeitsbedingungen waren und sind meist hinter den Wänden der „Privatsphäre“ verborgen geblieben. Arbeitsbedingungen und Positionierung im Haus variieren je nach Sozialstruktur z.B. zwischen Gesellschaften in Lateinamerika, China oder Europa. Die Geschichte der HausarbeiterInnen ist auch immer eine Geschichte der Migration. Dies, häufig als Grund für die Vernachlässigung dieser Frauen in der Geschichte der Arbeiterbewegung genannt, hätte längst einbezogen werden müssen, denn die Geschichte von Arbeit in den Haushalten Anderer und die Zuwanderung dorthin ist weit älter als die organisierte Bewegung von Industriearbeitern. Forschung muss sowohl freie wie unfreie ArbeiterInnen, im und außerhalb des Haushalts lebende DienstleisterInnen, Frauen und Männer, Erwachsene und Kinder einbeziehen. In Rahmen dieser Konferenz werden Lehrlinge, die im Haushalt ihrer Meister wohnen, nicht behandelt.

Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede hat es zwischen den Weltregionen einerseits und zwischen Früher Neuzeit, Industriezeitalter und postindustriellen Dienstleistungsgesellschaften andererseits gegeben? Welche Transfers können konstatiert werden? Die Konferenz „Für eine globale Geschichte der Hausangestellten und des häuslichen Betreuungspersonals“ in historischer Langzeitperspektive soll einen wissenschaftlich-analytischen Ansatz liefern, der – durch Einbeziehung dieser reproduktiv arbeitenden Frauen und Männer – eine umfassende Geschichte arbeitender Menschen ermöglicht. Insgesamt wird durch diese Konferenz die klassische, auf die Produktionssphäre beschränkte Geschichtsschreibung der Arbeiterbewegung und der Arbeiterkultur erweitert um Arbeit in der Reproduktionssphäre. Damit wird die Betreuung von Kindern und alten Menschen („emotionale Arbeit“) eingeschlossen. Arbeitsregimes umfassen Lohn- ebenso wie Sklavenarbeit. Damit wird ein Schritt zu einer neuen umfassenden, die Produktions- und Reproduktionssphäre einbeziehenden Geschichte von Arbeit und ArbeiterInnen in globaler Perspektive geleistet.

Die Konferenz geht von gegenwartsbezogenen Themen aus und nimmt einen historisch-vergleichenden Zugang dazu. Die Beteiligung von ReferentInnen aus allen Teilen der Welt soll eine eurozentrische Einschränkung der Sichtweise vermeiden.

Veranstaltungsort:
Bildungshaus Jägermayrhof der Arbeiterkammer Oberösterreich
Römerstraße 98, 4020 Linz, Österreich

Kontakt:
Eva Himmelstoss
International Conference of Labour and Social History (ITH)
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 8, 1010 Wien, Österreich
Fax +43 (0)1 2289469-391, e-Mail: ith[a]doew.at

Call for Papers

Veranstaltet von International Conference of Labour and Social History (ITH) in Zusammenarbeit mit Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, Internationales Geisteswissenschaftliches Kolleg „Work and Human Lifecycle in Global History“, Berlin, Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam, sowie Arbetarrörelsensarkiv och bibliotek, Stockholm.

CALL FOR PAPERS

Thema der Konferenz ist die globale Geschichte von Hausangestellten in Privathaushalten, die – seit Jahrhunderten – auch für Kinderbetreuung und Altenpflege zuständig sind, also physische und emotionale Arbeit leisten.

Arbeit außerhalb der privaten Sphäre in (Klein-)Unternehmen oder Pflegeinstitutionen (z.B. Krankenhäuser, Altersheime) soll Thema einer späteren Konferenz sein. Hausarbeit – genauer als „Haus- und Pflegearbeit“ bezeichnet – ist zwar als weiblich definiert, wird in Rassenzuschreibungen weißer (kolonialer und postkolonialer) Gesellschaften auch an Männer anderer Hautfarben delegiert. Arbeit in fremden Haushalten ist nicht nur ein globales Phänomen mit regionsspezifischen Variationen und Regimes, sondern hat auch eine historische Dimension, die sich über die Jahrhunderte verändert hat z.B. bei der Änderung von Familienstrukturen: Großfamilien zu Kleinfamilien zu berufstätigen Eltern mit Kindern. Migration von Frauen in diesem Dienstleistungssektor ist kein neues Phänomen. Jedoch fehlt es in den historischen Sozialwissenschaften bisher an Analysen mit sowohl historischen wie globalen Perspektiven. Aktueller Bezug ist die ILO Konvention „Decent Work for Domestic Workers“ (2011), an deren Formulierung zum ersten Mal die Betroffenen beteiligt waren.

Während der letzten Jahre hat das Interesse besonders feministischer Forschung an Haus- und Pflegearbeit – historisch: „Dienen“ – in Privathaushalten weltweit zugenommen. „Hausarbeiter“, in der überwiegenden Mehrheit Frauen, sind immer eine besonders der Willkür ausgesetzte Gruppe von ArbeiterInnen mit schwacher Verhandlungsposition gewesen. Ihre Arbeitsbedingungen waren und sind meist hinter den Wänden der „Privatsphäre“ verborgen geblieben. Arbeitsbedingungen und Positionierung im Haus variieren je nach Sozialstruktur z.B. zwischen Gesellschaften in Lateinamerika, China oder Europa. Die Geschichte der HausarbeiterInnen ist auch immer eine Geschichte der Migration. Dies, häufig als Grund für die Vernachlässigung dieser Frauen in der Geschichte der Arbeiterbewegung genannt, hätte längst einbezogen werden müssen, denn die Geschichte von Arbeit in den Haushalten Anderer und die Zuwanderung dorthin ist weit älter als die organisierte Bewegung von Industriearbeitern. Forschung muss sowohl freie wie unfreie ArbeiterInnen, im und außerhalb des Haushalts lebende DienstleisterInnen, Frauen und Männer, Erwachsene und Kinder einbeziehen. In Rahmen dieser Konferenz werden Lehrlinge, die im Haushalt ihrer Meister wohnen, nicht behandelt.

Die Konferenz „Für eine globale Geschichte der Hausangestellten und des häuslichen Betreuungspersonals“ in historischer Langzeitperspektive soll einen wissenschaftlich-analytischen Ansatz liefern, der – durch Einbezie-hung dieser reproduktiv arbeitenden Frauen und Männer – eine umfassende Geschichte arbeitender Menschen ermöglicht. Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede hat es zwischen den Weltregionen einerseits und zwischen Früher Neuzeit, Industriezeitalter und postindustriellen Dienstleistungsgesellschaften andererseits gegeben? Welche Transferleistungen gibt es? Auch wenn gegenwartsbezogene Themen zentral sind, ist ein historisch-vergleichender Ansatz unabdingbar. Beteiligung von ReferentInnen aus allen Teilen der Welt soll eurozentrische Beschränkung vermeiden und einen Beitrag zu einer anderen Geschichte der Arbeit leisten.

Eröffnungsvortrag
Einleitend sollen die Verhältnisse von bezahlter und unbezahlter, von Lohn- und Zwangsarbeit (einschl. Sklaverei) in der Reproduktion diskutiert werden und dabei global makroregionale Gleich- und Ungleichzeitig-keiten berücksichtigt werden. Zu berücksichtigen sind Sklavenarbeit in Familie und Haushalt, die es in manchen Gesellschaften bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gegeben hat, und die Entwicklung des Exports arbeitender Menschen in Staaten, die von den Rücküberweisungen ersparter, in der Ferne erarbeiteter Löhne abhängig sind.

1. Sektion: Hausarbeit und Pflege in fremden Haushalten – der Wandel von Definitionen und Konzepten
Eine begriffsgeschichtlich-sozialhistorische Einleitung zum Thema und zur Entwicklung seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit Rückblick auf die Frühe Neuzeit und Einbeziehungen von Sklaverei; damit zusammenhängend eine Übersicht und Analyse der Vielfalt von bezahlter Haus- und Pflegearbeit sowie deren Stellung in der politi-schen Ökonomie mit Beispielen aus möglichst vielen Regionen aller Kontinente. Dieser Überblick muss die Professionalisierungsbestrebungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in diesem Sektor einbeziehen, die aus Arbeitskräftemangel und der Mechanisierung der Hausarbeit entstehen. Diese Entwicklung findet zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Parallele in alternden Gesellschaften, in denen Pflegearbeit fließbandartig getaktet und damit dequalifiziert wird.
Gleich- und Ungleichzeitigkeiten der Definitionen und Begriffe in globaler Sicht sind herauszuarbeiten und zur Diskussion zu stellen.

2. Sektion: Wandel der Arbeitsteilung – zum Verhältnis von ArbeiterInnen und ArbeitgeberInnen in privaten Haushalten
Zentrale Frage ist: Wer arbeitet wann für wen? Wie hat sich die Konstituierung von Machtverhältnissen in Bezug auf Geschlechterverhältnisse, Ethnizität und Klasse über längere historische Zeiträume gewandelt? Wie entstehen derartige Machtverhältnisse und wie werden sie aus globaler Sicht wahrgenommen? Welche Rolle spielt dabei die Konstruktion des „Andersseins als Ressource“, als Eingangstor in geschlossene reichere Gesell-schaften? Wie haben sich Arbeitsverhältnisse gewandelt durch den Übergang von privater Einstellung durch Familien/ ArbeitgeberInnen zu Agenturen, großen Vermittlungsfirmen und Arbeitskraftexport als staatlichem Sektor? Ziel dieser Sektion ist, die Frage der globalen Arbeitsteilung und der globalen Gleichberechtigung in Bezug auf reproduktive Arbeit, Altenpflege eingeschlossen, aus einer langen historischen Perspektive zu analysieren.

3. Sektion: Arbeitsbedingungen und Beweggründe für die Arbeit in fremden Haushalten
Arbeitsbedingungen für Hausangestellte werden oft als menschenunwürdig beschrieben. Trotz großer Ähnlichkeiten müssen die Variationen von Arbeitsverhältnissen in Zeit und Raum berücksichtigt werden. Hausarbeit und Unterbringung im Haushalt kann gerade für Migrantinnen, die ihre Reisekosten vorfinanzieren und sich akkulturieren müssen, eine sinnvolle und kostengünstige Option sein. Migration kann eine Verbesserung der finanziellen Situation der eigenen Familie zum Ziel habe, kann auch das Ziel haben eine Familieneinwanderung zu ermöglichen, kann Abwanderung aus extrem ungleichen Geschlechterverhältnissen der Ausgangsgesellschaft sein. Die Arbeit kann schmutzig und menschenunwürdig sein, als doppelt ausbeutende physisch-emotionale Arbeit oder aber als geregelte, befriedigende und dankbare Aufgabe erfahren werden. Sie kann unter Druck oder Zwang übernommen werden, kann Lohnarbeit ohne persönliches Engagement sein, oder kann der Ausbil-dung dienen. ArbeiterInnen, die im Haushalt untergebracht sind, können lebenslanger Abhängigkeit und Ausbeutung ausgesetzt sein. Andere sehen diese Tätigkeit als Ausbildung für zukünftige Arbeit im Management des eigenen Haushaltes. Arbeitsbedingungen sind unterschiedlich je nachdem, ob DienstleisterInnen im Haushalt leben, eine eigene Unterkunft haben, oder abends in die eigene Familie, den eigenen Haushalt zurückkehren. Die Migration zum Arbeitsplatz kann innerhalb einer Region oder interkontinental erfolgen und spiegelt die Ent-wicklung und Festschreibung (mikro-) regionaler wie globaler Arbeitsteilung wider. Ziel dieser Sektion ist es, einerseits die unterschiedlichen Beweggründe und Lebensprojekte von HausarbeiterInnen aus globaler Sicht zu analysieren und andererseits die Rolle von staatlicher und überstaatlicher Regulierung im rechtlichen wie politi-schen Bereich zu diskutieren.

4. Sektion: Mobilisierung – Widerstand – Organisation
Die politische Mobilisierung von ArbeiterInnen in privaten Haushalten und ihr Widerstand wurden in der Forschung zur Geschichte der Arbeiter lange als gering entwickelt oder gar als nichtexistent bezeichnet, weil sie nicht mit den klassischen Organisationsformen der Arbeiterbewegungen der Industrie übereinstimmten. Haus-arbeiterInnen, die – wie FabrikarbeiterInnen – oft keine andere Möglichkeit haben, sich und ihre Familie zu ernähren, sind in Zwänge eingebunden, bei Unterbringung im Haushalt jedoch in besonders extremem Maß. Wi-derstand gegen unakzeptable Arbeitsbedingungen ist bei im Haushalt lebenden ArbeiterInnen oft auch Wider-stand gegen unerträgliche Lebensbedingungen. Welche Formen des Widerstands entstehen, wie verändern sie sich im Lauf der Zeit? Wie mobilisieren und organisieren Arbeiterinnen sich, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern? Welche Rolle spielen globale Kontakte?

Insgesamt wird durch diese Konferenz die klassische, auf die Produktionssphäre beschränkte Geschichts-schreibung der Arbeiterbewegung und der Arbeiterkultur erweitert um Arbeit in der Reproduktion, die Betreu-ung von Kindern und alten Menschen („emotionale Arbeit“) wird eingeschlossen. Arbeitsregimes umfassen Lohn- ebenso wie Sklavenarbeit. Damit wird ein Schritt zu einer neuen umfassenden, die Produktions- und Reproduktionssphäre einbeziehenden Geschichte von Arbeit und ArbeiterInnen in globaler Perspektive geleistet.

Einladung zur Einreichung von Beiträgen (Call for Papers)
Vorschläge für Beiträge, die den genannten Themenbereichenentsprechen, müssen
– Abstract (nicht länger als 300 Worte)
– Kurzbiografie (nicht mehr als 200 Worte)
– volle Adresse und email-Adresse
– und gewünschte Zuordnung zu Workshop/ Konferenz und Themenbereich
enthalten.

Der Workshop, 12. Sept. 2013, ist für laufende Forschungen auf Dissertationsniveau geplant. Besonderer Wert wird auf Einbeziehung von ReferentInnen aus allen Teilen der Welt gelegt. Eine Reisekostenerstattung ist geplant, hängt jedoch von Mittelbewilligungen ab. Vorschläge an Silke Neunsinger: silke.neunsinger[a]arbark.se

Termine
– Einreichen der Vorschläge: bis 1. Sept. 2012
– Mitteilung der Entscheidung an TeilnehmerInnen: 1. Okt. 2012
– Beiträge für Workshop/Konferenz müssen bis zum 1. August 2013 in Langfassung eingereicht werden.
– Eine Publikation ausgewählter Konferenzbeiträge ist geplant, Manuskript-Endfassung bis 1. April 2014.

Vorbereitungsgruppe
Koordinator: Dirk Hoerder (Salzburg)
Koordinatorin: Silke Neunsinger (Arbetarrörelsensarkiv och bibliotek, Stockholm)
Koordinatorin: Elise van Nederveen Meerkerk (Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam)
Marcel van der Linden (Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam)
Raquel Varela (Instituto de História Contemporânea, Universidade Nova de Lisboa)
Für die ITH: Berthold Unfried (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Univ. Wien), Eva Himmelstoss

Internationales Beratungskomitee
Josef Ehmer (Universität Wien)
Donna Gabaccia (University of Minnesota, USA)
Vasant Kaiwar (Duke University, USA)
Amarjit Kaur (University of New England, Armidale, AU)
Elizabeth Kuznesof (University of Kansas, USA)
Sucheta Mazumdar (Duke University, USA)

Kontakt
Eva Himmelstoss
International Conference of Labour and Social History (ITH)
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 8, 1010 Wien, Österreich
Fax +43 (0)1 2289469-391, e-Mail: ith[a]doew.at

Programm Hauptkonferenz

Veranstaltet von der International Conference of Labour and Social History und der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich, mit freundlicher Unterstützung der Friedrich Ebert-Stiftung Bonn, der oberösterreichischen Landesregierung und der Stadt Linz.

VORLÄUFIGES PROGRAMM (4.5.2013)

Simultanübersetzung: Deutsch — Englisch

Donnerstag, 12. September 2013

9.00 – 22.00
Anmeldung der TeilnehmerInnen im Jägermayrhof

13.00 – 15.00
Sitzung des Vorstands und des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats der ITH

15.00 – 15.30 Pause

15.30 – 17.30
Generalversammlung der ITH

17.30 Aperitif

18.00
Eröffnung der Konferenz durch den Präsidenten der ITH, Berthold Unfried, und andere

18.15 – 18.45
Keynote von Shireen Ally (University of the Witwatersrand): Slavery, Servility, Service: the Cape of Good Hope, the Natal Colony, and the Witwatersrand, 1652-1914

18.45 – 19.15
Keynote von Dorothy Sue Cobble (Rutgers University): Farewell to the Factory Model: Explaining the Global Upsurge of Do-mestic Worker Organizing

19.15
Empfang des Bürgermeisters der Stadt Linz im Jägermayrhof

Freitag, 13. September 2013

8.30 – 9.00
Einführung in das Programm durch Dirk Hoerder (Salzburg), Silke Neunsinger (Stockholm), Elise van Nederveen Meerkerk (Amsterdam)

SESSION I: Definitionen und Konzepte
Vorsitz: Elise van Nederveen Meerkerk

9.00 – 10.15
Raffaella Sarti, Historians, Servants and Domestic Workers. Fifty Years of Research on Domestic and Care Work (Università di Urbino ‘Carlo Bo’)
R. David Goodman, Reconstructing the Ambiguous Historical End of Domestic Slavery in Morocco (Pratt Institute New York)
Majda Hrzenjak, Slovenian Domestic Workers in Italy: Continuities and Discontinuities within Shifts of Symbolic, Political, Economic and Geographical Borders (Peace Institute – Institute for Contemporary Social and Political Studies, Ljubljana)

10.15 – 10.45 Kaffeepause

10.45 – 11.15
Elizabeth Quay Hutchison, Chileanización and La Chinita: Ethnicity, Maternity, and Domestic Service in Popular-Front Chile (University of New Mexico)
Marta Kindler & Anna Kordasiewicz, A Historical Perspective on Child Care-Workers in Polish Households (University of Warsaw & University of Computer Science and Economics in Olsztyn)
Magaly Rodriguez Garcia, The League of Nations and its Handling of the ‘mui-tsai’ System (Vrije Universiteit Brussel)

11.15 – 12.30 Diskussion

12.30 – 14.00
Empfang des Landeshauptmannes von Oberösterreich im Jägermayrhof


SESSION II: Wandel der Arbeitsteilung
Vorsitz: Yvonne Svanström (Stockholm University)

14.00 – 14.50
Lisa Krissoff Boehm, Leaving the Employer’s Kitchen for the Drive-Thru Window: African American Women’s Transition from Domestic Laborer to Low-Wage Corporate Em-ployee, 1960-1990, United States (Worcester State University)
Sabrina Marchetti, Migrant Domestic and Care Work through the Lenses of Postcolonial-ity. Narratives from Eritrean and Afro-Surinamese Women (RSCAS, European University Institute)
Christa Matthys, Nannies versus Mothers. Negotiating Perceptions of Motherhood and Childrearing in Aristocratic Households, 1700-1900 (Max Planck Institute for Demo-graphic Research, Rostock)

14.50 – 15.15 Kaffeepause

15.15 – 16.15
Lord Mawuko-Yevugah, Changing Composition of South Africa’s Domestic Workforce and the Reconstitution of ‘Otherness’ (University of the Witwatersrand)
Seemin Quayum & Raka Ray, Creating Class through Cultures of Servitude (University of California, Berkeley)
Marina de Regt, Mobile Women, Moving Lives? The Impact of Ethiopian Women’s Migra-tion on Gender Relations, Labour and Lifecycle (Free University Amsterdam)
Andrew Urban, Settler Colonialism and Colonial Labor Systems: Domestic Service and the Politics of Chinese Restriction in the ‘White Pacific’ (Rutgers University)

16.15 – 18.00 Diskussion

18.00
Abendessen im Jägermayrhof

Samstag, 14. September 2013

9.00
SESSION III: Arbeitsbedingungen
Vorsitz: Shireen Ally (University of the Witwatersrand)

9.00 – 10.05
Cecilia Allemandi, Towards an Insight into the Living and Working Conditions of Wet Nurses in the Late 1800s and Early 1900s in the City of Buenos Aires (University of San Andrés, Buenos Aires)
Dana Cooper, Unintended Imperial Consequences: A Comparative Historical Examination of Irish and Filipina Women’s Migration as Domestic Caregivers within the British and American Empires (Stephen F. Austin State University)
Walter Gam Ngkwi, House Boys, House Girls and Baby Sitters: The Mobility of Indentured Labour (Domestic Servants) in Cameroon, c.1920s-1990s (University of Buea)

10.05 – 10.30 Kaffeepause

10.30 – 11.45
Victoria Haskins, ‘The matter of wages does not seem to be material’: State Intervention and Wage Regulation for Indigenous Domestic Workers Under the Outing System in United States, 1890s-1930s (University of New Castle)
Colleen O’Neill, The ‘Intermountain Girls’ and American Indian ‘Domestic Relocation’ in the Post-War Era (Utah State University)
Robyn Pariser, Designing Domesticity in Colonial Tanzania, 1919-1961 (Emory University)
Yukari Takai & Mary Gene de Guzman, Young and Experienced: Transnational Trajectories of Filipina Domestic and Care Workers in the late-Twentieth-Century Toronto (York University)
Ratna Saptari, Domestic Service and the Experience of Nationhood: Ethnicity, Class and Gender in Two Indonesian Cities (Leiden University)

11.45 – 12.30 Diskussion

12.30 – 14.00
Mittagessen im Jägermayrhof

SESSION IV: Widerstand – Mobilisierung – Organisation
Vorsitz: Lex Herma van Voss (Den Haag)

14.00 – 14.50
Traude Bollauf, Dienstmädchen-Emigration (Wien)
Eileen Boris & Jennifer Fish, Decent Work for Domestics: Feminist Organizing, Worker Empowerment, and the ILO (University of California, Santa Barbara & Old Dominion University)
Fae Dussart, Domestic Dialogues: Negotiations Over Servant Selfhood (University of Sussex)

14.50 – 15.40
Henrique Espada Lima, Wages of Intimacy: Domestic Workers Disputing Wages in Brazilian Higher Court in the XIXth Century (Universidade Federal de Santa Catarina)
Amrita Pande, Clandestine ‘Unions’ and the Counter-Spaces of Migrant Domestic Workers in Lebanon (University of Cape Town)
Vilhelm Vilhelmson, ‘Lazy and disobedient’. The Everyday Resistance of Indentured Servants in 19th Century Iceland (University of Iceland)

15.40 – 16.10 Diskussion

16.10 – 15.30 Kaffeepause

16.30 – 18.00
Silke Neunsinger & Yvonne Svanström, Zusammenfassung und Moderation der Schlussdiskussion

18.00
Abendessen im Jägermayrhof

Sonntag, 15. September 2013

Abreise der TeilnehmerInnen nach dem Frühstück

”Programm

Organized by the International Conference of Labour and Social History and the Chamber of Labour of Upper Austria in the frame of ITH’s 49th Linz Conference (12-15 September 2013), kindly supported by the Friedrich Ebert-Foundation.

Coordination: Silke Neunsinger (Arbetarrörelsens arkiv och bibliotek, Stockholm), Elise van Nederveen Meerkerk (International Institute of Social History, Amsterdam), Dirk Hoerder (Salzburg, Austria)

Working language: English

PRELIMINARY PROGRAMME (8.5.2013)

8.30
Welcome and practical information by Dirk Hoerder, Elise van Nederveen Meerkerk and Silke Neunsinger

8.40 – 9.30
Section I: Changing Definitions and Concepts
Chair: Silke Neunsinger (Labour Movement Archives and Library, Stockholm)

Raffaella Sarti (Università di Urbino ‘Carlo Bo’, Italy): Historian, Servants and Domestic Workers. Fifty Years of Research on Domestic and Care Work

Section II: Changing Division of Labour

9.30 – 10.15
Chair: Raka Ray (University of Berkeley)

Bela Kashyap (University of Cincinnati, USA): Who is in Charge, the Government, The Mistress or the Maid? The Cases of Women in Singapore, Malaysia and Indonesia
Li-Fang Liang (National Yang-Ming University, Taiwan): The Politics of Carework: The Everyday Practices of Live-in Migrant Care Workers and Their Care Recipients in Taiwan

Comment: Shireen Ally (University of the Witwatersrand, South Africa)

10.15 – 10.45
Coffee break

10.45 – 12.00
Chair: Elise van Nederveen Meerkerk (Wageningen University, The Netherlands)

Carolina Uppenberg (Göteborgs Universitet, Sweden): Changes in the Servant Institution During the Swedish Agrarian Revolution – Gender Division of Labour, Increasing Stratification and Constructions of Femininity and Masculinity
Mareike Witkowski (Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg, Germany): Inequality Under the Same Roof. Domestic Servants Between 1918 and 1960. Live-in Servants in Germany
Adéla Souralova (Marsaryk University, Brno): Vietnamese Families and their CzechRepublic: Mistake on the Global Map of Paid Child Care?

Comment: Yvonne Svanström (Stockholms Universitet)

12.00 – 13.00
Lunch at Jägermayrhof

13.00 – 14.30
Section III: Working Conditions and Reasons to Work in Households of Others
Chair: Silke Neunsinger (Labour Movement Archives and Library, Stockholm)

Dimitris Kalantzopoulos (King’s College, London): Domestic Work in Cyprus, 1925-1955: Motivations, Working Conditions and Colonial Legal Framework Between 1920 and 1959
Jessica Richter (Universität Wien, Austria): Serving, Helping Out, Working – Domestics in Austria (1918-1938)
Jaira Harrington (University of South Florida, Tampa) & Elizabeth Hordge-Freeman (University of Chicago): Ties that Bind: Localizing the Occupa-tional Motivations that Drive Union-Affiliated and Non-Affiliated Domestic Workers in Salvador, Brazil
Ana Gutierrez (London School of Economics and Political Science, UK): The Conundrums of Emotional Labour and Domestic Work: Latin Ameri-can Women Migrants in London

Comment: Magaly Rodriguez Garcia (Vrije Universiteit Brussel, Belgium)

14.30 – 15.00
Coffee break

15.00 – 15.45
Section IV: Mobilisation – Resistance – Organization
Chair: Dirk Hoerder

Lokesh (Delhi University, India): Making the Personal, Political: The First Domestic Workers’ Strike in Pune Ma-harashtra
Marie-José L. Taya (ILO & Kent State University, UK): ILO’s Action Programme for Promoting the Rights of Women Migrant Domestic Workers in Lebanon

Comment: Raffaella Sarti (Università di Urbino ‘Carlo Bo’, Italy)

15.45 – 16.30
Final Discussion
Chair: Marcel van der Linden (International Institute of Social History, Amsterdam)

18.00
Start of the Main Conference

 

Bitte beachten Sie:
Die Linzer Konferenzen sind Veranstaltungen der ITH und ihre Mitglieder. Die TeilnehmerInnen zahlen nur einen – im internationalen Maßstab – geringfügigen Tagungsbeitrag. Die dadurch nicht abgedeckten Ausgaben werden, sofern sie nicht durch Subventionen abgedeckt werden können, von der ITH und den Mitgliedsinstituten getragen. Von diesen entsandte TeilnehmerInnen haben deshalb Vorrang.
Der Tagungsbeitrag muss von allen TeilnehmerInnen eingehoben werden und ist im Tagungssekretariat vor Ort bar zu entrichten.