60. ArbeiterInnen und die Gestaltung der Welt: Arbeit in der Ära der Dekolonisierung

25.-27. September 2025, Linz

Überblick

Veranstaltet von:
Die 60. Internationale Tagung der HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer Bewegungen (ITH) wird mit freundlicher Unterstützung der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich, der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, des Instituts für Historische Sozialforschung, der Friedrich-Ebert-Stiftung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung und der Stadt Linz veranstaltet. Die Konferenz ist Teil des FWF-Projekts (P34980) A Socialist Workplace in Postcolonial Africa: A Connected History of the Yugoslav Workforce in Zambia (siehe: https://www.yuworkzambia.net/).

Vorbereitungsgruppe:
Immanuel Harisch (Universität Wien), Shivangi Jaiswal (Università Ca‘ Foscari, Venedig), Marcel van der Linden (International Institute of Social History, Amsterdam), David Mayer (Universität Wien), Goran Musić (Universität Wien), Saima Nakuti Ashipala (University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika), Therese Garstenauer (ITH, Wien), Laurin Blecha (ITH, Wien).

Zielsetzungen:
Die Erfolgsaussichten der Entkolonialisierung im Globalen Süden nach dem Zweiten Weltkrieg hingen in hohem Maße von der Fähigkeit der nationalen politischen Führer ab, die lokalen Arbeiterbewegungen für ihre Sache zu gewinnen. In ähnlicher Weise spielte die Entscheidung für oder gegen Solidarität mit verschiedenen antikolonialen Bewegungen von Gewerkschaftsorganisationen und politischen ArbeiterInnenparteien im Globalen Norden eine wichtige Rolle im „Kampf um die Herzen und Köpfe“ in den Metropolen. Die ArbeiterInnenbewegungen im Zentrum und in der Peripherie waren nicht isoliert, sondern es fand ein reger Austausch über politische Veranstaltungen, internationale Konferenzen, Delegationsbesuche und materielle Hilfe statt. Parallel zum Kampf um die Behauptung ihrer geopolitischen Bedeutung versuchten die Regierungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, Sozialverträge mit ihren Arbeiterklassen abzuschließen und die Gewerkschaften im eigenen Land zu kontrollieren, während sie gleichzeitig die Verbindungen zur organisierten Arbeiterschaft und zu den politischen Akteuren in den ‚entwickelteren‘ Ländern nutzten, um materielle Zuwendungen zu erhalten.

Die globale Wende in der Geschichtsschreibung der Entkolonialisierung und des Kalten Krieges hat dazu beigetragen, dass sich die Studien über die Arbeiterschaft im Globalen Süden nicht mehr nur auf die Bildung nationaler Arbeiterklassen konzentrieren. Neuere Forschungen zu konkurrierenden Internationalismen der Arbeiterbewegung, kommunistischer Unterstützung für die Dekolonisierung, transnationalen Entwicklungsverflechtungen und Süd-Süd-Solidaritäten eröffneten neue Perspektiven für das Denken über die Arbeiterschichten der entstehenden Dritten Welt als konstitutive Gestalter der globalen Moderne. Das von Autoren wie Łukasz Stanek (2020) und Adom Getachew (2019) populär gemachte Konzept der „Weltgestaltung“ hat sich als besonders fruchtbar erwiesen, wenn es darum geht, die Fülle der gleichzeitigen und oft konkurrierenden Praktiken der transnationalen Zusammenarbeit in den Peripherien während des Kalten Krieges zu erfassen. Ziel dieser Konferenz ist es, die Rolle von ArbeiterInnen und Arbeiterbewegungen, die im „Süden“, „Norden“, „Osten“, „Westen“ und in geopolitischen ‚Zwischenräumen‘ des Kalten Krieges angesiedelt sind, in diesen Praktiken der Weltgestaltung zu untersuchen, die durch die Dekolonisierung zwischen den 1950er und 1990er Jahren ausgelöst wurden.

Veranstaltungsort:
AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße 98, 4020 Linz, Österreich

Linz ist eine Industriestadt ca. 180 km westlich von Wien und eines der historischen Zentren der österreichischen ArbeiterInnenbewegung. Der Österreichische Bürgerkrieg im Februar 1934 zwischen den austrofaschistischen Milizen („Heimwehren“) und dem Bundesheer auf der einen und der paramilitärischen Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, dem Republikanischen Schutzbund, auf der anderen Seite begann in Linz. Die Umgebung des Jägermayrhofs war eines der Zentren der Kämpfe.

Kontakt:
Laurin Blecha
International Conference of Labour and Social History (ITH)
c/o Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6/Stg., A-1010 Wien, Österreich
e-Mail: conference[at]ith.or.at

Informationen zur Anreise

Eine Auswahl an Informationen, die für Ihre Anreise sowie Ihren Aufenhalt in Linz nützlich sein könnten:

Anreise:

Anreise nach Linz – Allgemeine Information

ÖBB – direkte Zugverbindungen von „Flughafen Wien“ oder „Wien Hauptbahnhof“ nach „Linz Hauptbahnhof“
Westbahn – direkte Zugverbindungen von „Wien Hauptbahnhof“ oder „Wien Westbahnhof“ nach „Linz Hauptbahnhof“

Blue Danube Airport Linz – Bus, Bahn oder Taxi in die Linzer Innenstadt

Sobald Sie in „Linz Hauptbahnhof“ angekommen sind, können Sie entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi (ca. EUR 15-20) zum Konferenzort fahren.

Wenn Sie von „Linz Hauptbahnhof“ mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren, nehmen Sie die Straßenbahnlinien 1 oder 2 (Richtung „Universität“) oder die Straßenbahnlinien 3 oder 4 (Richtung „Landgutstraße“) und fahren 4 Stationen bis „Taubenmarkt“. Dort steigen Sie in die Buslinie 26 (Richtung „Stadion“) um, fahren 5 Stationen und steigen bei „Jägermayr“ aus. Die Bushaltestelle liegt unmittelbar neben dem Konferenzort.

Die Straßenbahnlinien von „Linz Hauptbahnhof“ verkehren regelmäßig. Die Buslinie 26 fährt die Station „Taubenmarkt“ alle 30 Minuten an. Der letzte Bus fährt um 19:07. (Busfahrplan).

Tagungsort:

Jägermayrhof – Bildungshaus der Arbeiterkammer Oberösterreich

Mehr:

Stadt Linz – Informationen der Stadt Linz (auch für TouristInnen)
Wien-Tourismus – Informationen des Wiener Tourismusverbandes