René-Kuczynski-Preis

Dieser von der Berliner Wissenschaftlerfamilie Kuczynski gestiftete Preis ist nach dem deutschen Wirtschaftswissenschaftler Robert René Kuczynski (1876–1947) benannt und wird für hervorragende Publikationen aus dem Bereich der internationalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte vergeben.

1976 stiftete der führende DDR-Wirtschaftshistoriker, René Kuczynskis Sohn Jürgen, gemeinsam mit seiner Frau Marguerite, die ersten 100.000 Mark (und später zusätzliche Beträge) der damaligen Akademie der Wissenschaften der DDR, um wissenschaftliche Veröffentlichungen im “Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte” auszuzeichnen.

Das Kuratorium bestand aus Fachwissenschaftlern für die Bereiche Antike Wirtschaftsgeschichte, Agrargeschichte des Mittelalters, Industriegeschichte der Neuzeit, Imperialismusforschung und Bevölkerungsgeschichte der Entwicklungsländer: Rudolf Berthold, Parviz Khalatbari (seit 1989), Heinz Kreißig (bis 1984), Wolfgang Mühlfriedel (seit 1990), Peter Musiolek (seit 1985), Siegfried Richter (1984–1988), Alfred Schröter, Josef Sonnemann (bis 1982). 44 PreisträgerInnen wurden 1977 bis 1991 ausgezeichnet. Einen Überblick über die Geschichte des Preises und die ausgezeichneten Arbeiten gab der letzte Vorsitzende des damaligen Kuratoriums, Thomas Kuczynski, Enkel des Namengebers des Preises, in der Hamburger Zeitschrift “1999” (1/1997, S. 154–158).

1996 wurde der Preis mit Unterstützung der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts (Bremen/Hamburg) und unter der Leitung von Karl Heinz Roth, Marcel van der Linden und Thomas Kuczynski wiederbelebt, dem Kuratorium gehörten Richard J. Evans, Inge Marßolek, Jörg Roesler, Adelheid von Saldern, Peter Schöttler, Heinrich Senfft und Claudia Ulbrich an. Preise wurden 1997 an Hans Medick (“Weben und Überleben in Laichingen 1650–1900. Lokalgeschichte als Allgemeine Geschichte”, Göttingen 1996) und 1999 an Rüdiger Hachtmann (“Berlin 1848. Eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte der Revolution”, Bonn 1997) vergeben.

Seit 2004 wird der Preis in Kooperation mit der ITH vergeben.

Jury
emer. o. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz (Universität Wien)
Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)
Jun.-Prof. Dr. Claudia Jarzebowski (Freie Universität Berlin)
a.o. Univ. Prof. Dr. Andrea Komlosy (Universität Wien)
Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Humboldt-Universität zu Berlin)
Prof. Dr. Jörg Roesler (Berlin)
Prof. Dr. Susan Zimmermann (ITH, Wien & Central European University, Budapest)